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Budweiser Budvar feiert das 115. Jubiläum seit der ersten Gründungsvollver-sammlung

15.4.2010
Budweiser Budvar
Pivovar

Budweiser Budvar feiert heute das 115. Jubiläum seit der 1. Gründungsvollversammlung. Die Gründungsvollversammlung der Aktionäre der Böhmischen Aktienbrauerei wurde für den 15. April einberufen. Sie bestätigte die vorhergegangene Tätigkeit des Gründungskomitees und wählte den historisch ersten Vorstand: als Vorstandsvorsitzenden Dr. František Hromada, Handelskammersekretär, als stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr. František Dlouhý, Rechtsanwalt und als Geschäftsführer Josef Pillmann, Grundbesitzer. Zu den anderen ordentlich gewählten Mitgliedern gehörten z.B. der ehemalige Braumeister Jan Břeský von Birkenfels, Bohdan Francko, Liegenschaftsbesitzer, Fabrikbesitzer Augustin Hromádka, u.a. [1] Der Gründung der Brauerei gingen folgende historische Begebenheiten vor.

Ende des 19. Jahrhunderts war Budweis eine national gemischte Stadt, aber die Stadt wurde für eine deutsche Stadt gehalten, obwohl die Volkszählung in 1890 die Überzahl von Bewohnern tschechischer Nationalität (16.271 Bewohner tschechischer Nationalität vs. 11.117 Bewohner deutscher Nationalität) erwiesen hat. Da die Wähler entsprechend der damaligen Wahlordnung nach ihrem Eigentum und der Höhe der abgeführten Steuern definiert wurden, hatte die hiesige tschechische Bevölkerung trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit keine Vertretung im Budweiser Rathaus. Weil sich die deutschsprechende Bevölkerung im Jahre 1900 mit beinahe 70% an direkten Steuern beteiligte, hatten Tschechen keine Chance bei den Wahlen erfolgreich zu sein. Um sich im politischen Bereich durchsetzen zu können, mussten die Tschechen ihre wirtschaftliche Stellung stärken. Aus diesem Grund wurden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts viele neue „tschechische“ Unternehmen gegründet.

Der erste Versuch, eine eigene Brauerei zu gründen, wurde bereits 1891 unternommen und er wurde durch die bereits erwähnte Volkszählung in 1890 initiiert. Während der Volkszählung wurden tschechische Arbeitnehmer von den deutschen Arbeitgebern unter Druck gesetzt, denn sie sollten in den Zählungsbögen Deutsch als ihre Sprache angeben. Viele tschechische Brauberechtigte sowie Arbeitnehmer stellten sich gegen solche Praktiken. Die Führung der Bürgerlichen Brauerei, einer der damaligen deutschen Basteien der Stadt, betonte, dass die Tschechen eine eigene Brauerei gründen können, falls es ihnen in der Brauerei nicht gefällt. Die Gründung wurde daher vor allem von den tschechischen Brauberechtigten wie z.B. August Zátka, Karel Čertík, Antonín Effmert und vielen anderen initiiert. Viele Brauberechtigte fanden den Mut, erste Aktien zu zeichnen, und zwar trotz der Drohungen, dass Ihnen der Profit aus dem Braurecht nicht ausbezahlt werden würde. [2]

Die Tschechische Partei, geführt von Dr. August Zátka und Dr. František Hromada, startete Vorbereitungen für die Gründung eines eigenen Unternehmens, das einstweilige Komitee organisierte bereits einige Sitzungen und erarbeitete die Satzung der Gesellschaft. Inzwischen kam es aber zu einem politischen Streit unter den tschechischen politischen Parteien wegen den Wahlen für den Reichsrat. Eine gewisse Uneinheitlichkeit kam auch bei den tschechischen Politikern in Budweis zu Tage und die Idee, eine eigene Brauerei zu gründen, musste für kurze Zeit in den Hintergrund gestellt werden. Die nächsten Verhandlungen über die tschechische Brauerei wurden Ende 1893 wiederaufgenommen und bei der ersten Sitzung der Aktienzeichner am 21. Januar 1894 wurde beschlossen, die zur Gründung einer Brauerei führenden Schritte fortzusetzen. Es wurde auch ein Gründungskomitee gewählt, mit dem Brauberechtigten und bedeutenden tschechischen Unternehmer Dr. August Zátka an der Spitze.

Das Komitee musste viele komplizierte Fragen lösen, die erste war die Wahl eines geeigneten Standortes – wegen der Nähe zur Prager Straße und der Bahn wurde die Prager Vorstadt gewählt, und zwar auch wegen der Grundwasseranalysen. Die Arbeit am Fundament wurde im August 1894 begonnen. Mit dem Bau wurde die tschechische Firma Dvořák und Fischer aus Prag, und mit der Maschineneinrichtung die renommierte Firma Novák und Jahn beauftragt, die kälteerzeugenden Anlagen und Treibmaschinen wurden von der Firma Ringhoffer geliefert. Bis Ende des Jahres waren das Sudhaus, der Keller, der Gärkeller, der Maschinenraum, die Binderei und ein Verwaltungsgebäude unterm Dach. Um hochwertiges Wasser zu bekommen, wurden auf dem Grundstück zwei Brunnen gegraben. Im Oktober 1894 wurde aufgrund des Ministerialerlasses des Innenministeriums Nr. 21884 auch die Satzung der Aktiengesellschaft bewilligt, die mit kleinen Änderungen bis 1940 galt. Erster Braumeister der Aktienbrauerei war seit dem 1. April 1895 Herr Antonín Holeček. Der erste Sud – nur 200 Hektoliter – wurde am 7. Oktober 1895 gebraut.

Die Tschechische Aktienbrauerei ist die direkte Vorgängerin der Brauerei Budweiser Budvar. Die Brauerei setzt die alte Brautradition in Budweis direkt fort, die bis ins Jahr 1265 reicht, als die Stadt gegründet wurde und das Braurecht verliehen bekam. Der Name der Brauerei sowie des Flaggenschiffproduktes (deshellen Budweiser Budvar Lagers) bezieht sich auf den Herkunftsort – die Stadt České Budějovice (Budweis). Die neu gegründete Brauerei verwendete vom Anfang an bei ihren Produkten die Bezeichnung „Budweiser“ in verschiedenen Formen, die mit dem damaligen offiziellen Namen der Stadt České Budějovice – Budweis zusammenhängt. Die Stadt ist bereits seit dem 13. Jahrhundert für die Herstellung guten Bieres berühmt und das Bier wird allgemein als Budweiser Bier (also Bier aus Budweis) bezeichnet. Die Bierbezeichnung wurde logischerweise auch von der Böhmischen Aktienbrauerei übernommen, die diese Tradition der Herstellung des Budweiser Bieres fortsetzt. Im Laufe ihrer Geschäftstätigkeit ließ die Brauerei die Bezeichnungen mit dem „Budweiser“-Element als Schutzmarke registrieren.

Bereits 1897 wurde das Lager aus der Böhmischen Aktienbrauerei im Ausland berühmt (es gewann z.B. die Goldmedaille auf der Lebensmittelausstellung in Stuttgart). Seit den 1920er Jahren wurde der Export in ferne Länder weiterhin gesteigert und deswegen ließ die Brauerei die Schutzmarken Český budějovický granát (Budweiser Granatbier, 1922), Český budějovický Crystal (Budweiser Crystal, 1925) und 1930 auch die Schutzmarke Budvar registrieren, die aus Teilen der Wörter Budějovický pivovar gebildet wurde. Anschließend wurde 1934 die Schutzmarke Budvar – budějovické pivo registriert. Die Marke Budvar wurde bald zum Synonymbegriff für hohe Qualität und erreichte große Beliebtheit im Ausland. Dies war einer der Gründe, warum die Brauerei im Jahre 1936 in Budvar – Böhmische Aktienbrauerei Budweis umbenannt wurde. Die Marke „Budvar“ wurde durch die schon vorhin verwendete Ursprungsbezeichnung Budweiser ergänzt. Das helle Budweiser Budvar Lager etablierte sich mit der Zeit zum Schlüsselprodukt sowie zum Flaggenschiff der Brauerei. Derzeit ist Budweiser Budvar eine der bekanntesten und wertvollsten tschechischen Marken weltweit.

Während ihrer 115jährigen Geschichte stieß die Brauerei über 40 Mio. Hektoliter Bier aus (konkret 40 214 932 Hektoliter im Zeitraum 1895 – 2008). Im ersten Jahr der Existenz der Brauerei betrug der Bierausstoß 35 223 Hektoliter Bier (Fiskalzeitraum 1895 –1896), Anfang des 19. Jahrhunderts wurde erstmals ein Jahresvolumen von 100 000 hl erzielt (Fiskalzeitraum 1905 –1906), ein Jahresbierausstoß von 500 000 hl wurde 1992 erreicht. 1996 überschritt der Jahresausstoß der Brauerei zum ersten Mal die Marke von einer Million Hektoliter Bier. 2009 betrug der Ausstoß 1 275 000 Hektoliter. Dies ist beinahe das Dreifache gegenüber dem Jahr 1991. Budweiser Budvar ist derzeit die viertgrößte Brauerei in Tschechien. [3]

Anlässlich ihres 115. Jubiläums bereitet die Brauerei Budweiser Budvar für ihre Anhänger viele Veranstaltungen vor, unter anderem auch eine spezielle Souvenirkollektion und vor allem ein buntes Kulturprogramm im Rahmen des Tages bei Budvar, der dieses Jahr am Samstag, 11. September stattfindet.

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