Die Brauerei eröffnete den Aufbau einer neuen Dosenfüllerei. Der Bau wird im Oktober 2012 beendet und gleich danach soll die Anlage installiert werden. Die gesamte Dosenabfüllanlage wird im Dezember 2012 in Probebetrieb genommen. Das Abfüllsystem wird mit modernsten Technologien für die Abfüllung von 0,33-Liter, 0,44-Liter und 0,5-Liter-Dosen ausgerüstet. Die komplette Abfüllanlage ermöglicht auch das Einpacken von Dosen in vielen praktischen und benutzerfreundlichen Gruppenverpackungen in Folie (z.B. für 4, 6, 8 oder 12 Dosen) oder in Folie mit Tragegriffen. Der wichtigste Bestandteil des Füllsystems ist der volumetrische Dosenfüller, der im aseptischen Umfeld arbeitet. Die Abfüllanlage, die eine Abfüllleistung von 15 000 Dosen pro Stunde erreicht, wird von nur vier Mitarbeitern bedient. Das Füllsystem wird von dem deutschen Hersteller KHS Dortmund geliefert und der Bau der Dosenfüllerei wird von der Gesellschaft Porr Česko a.s. durchgeführt. Der gesamte Wert der Investition beträgt 97 Mio. CZK.
„Der Dosenfüller stellt eine wichtige Investition für uns dar. Wir können demnächst auf die Wünsche und Forderungen unserer Kunden schneller und effektiver eingehen und unser Dosensortiment wesentlich erweitern. Unser Vertriebs- und Logistiksystem wird bedeutend vereinfacht, da unser Dosenbier derzeit bei unserem Vertragspartner – der Wiener Brauerei Ottakringer – abgefüllt wird. Die Investition wird auch die Herstellungskosten von Dosenbier reduzieren,“ so Dipl.-Ing. Adam Brož, Ph.D., Braumeister der Brauerei Budweiser Budvar. Eine schnelle Reaktion auf die Änderungen in der Nachfrage sowie eine Sortimenterweiterung sollen künftig auch zur weiteren Steigerung des Dosenbierabsatzes führen.
Der Anteil von Dosenbier am gesamten Absatz der Brauerei Budweiser Budvar betrug letztes Jahr 5,4% und er steigt weiter an. 2011 erzielte man bei dieser Verpackungsart eine Steigerung von etwa 7% gegenüber dem Vorjahr. Im Inland setzte Budweiser Budvar um beinahe 30% Dosenbier mehr als im Jahr 2010 ab. Budweiser Budvar bietet derzeit helles Lager, Schankbier und alkoholfreies Bier in Dosen.
Ein kurzer Blick in die Geschichte: Anfang des Dosenbieres bei Budweiser Budvar
1973 führte Budweiser Budvar eine Neuheit – Bier in Dosen – ein. Bei der Abfüllung von Bier in Dosen hatte die Brauerei mit großen technischen Problemen zu kämpfen, weswegen der Versuch letztendlich scheiterte. Die Dosenabfüllung wurde damals von der Generaldirektion der Brauereien und Mälzereien initiiert, die für die Brauerei 1,5 Mio. 0,33-Liter-Dosen beschaffte. Aus Österreich wurde gleichzeitig ein manueller Dosenfüller geliefert. Die Abfüllanlage wurde provisorisch in der alten Flaschenfüllerei installiert und die gesamte Bedienung sowie Abfüllung wurden manuell durchgeführt. Eine geschickte Bedienung schaffte 100 – 120 Dosen pro Stunde abzufüllen. Auf dieser primitiven Basis konnten Dosen nicht abgefüllt werden. Es gab Probleme z.B. bei der Kühlung des abgefüllten Bieres, und eine Füllhöhenkontrolle wurde anfangs gar nicht gemacht. Deswegen begann das Management von Budweiser Budvar mit der Brauerei „Zlatý bažant“ in Hurbanovo zu verhandeln, wo ein Dosenfüller bereits installiert war. Gegen Kostenabrechnung wurde hier das Lager mit Stammwürzegehalt von 12% bis Mai 1974 abgefüllt, als der Vorrat an Blechdosen alle war. Der Preis für eine Blechdose am heimischen Markt betrug 5,- tschechoslowakische Kronen. Man muss dabei erwähnen, dass der Preis für ein 0,5-Liter-Bier (Stammwürzegehalt von 12%) war damals 2,80 tschechoslowakische Kronen.
(Quelle: PhDr. Ivo Hajn: Budweiser Budvar im neuen Jahrtausend, erste Ausgabe - 2001)