BackZurückZpět

Vor 115 Jahren wurde in der Brauerei Budweiser Budvar der erste Sud gebraut

7.10.2010
Budweiser Budvar
Pivovar

Bereits die alten Sumerer haben vor sieben Tausend Jahren durch Gärung ein alkoholisches Getränk bereitet, welches als Bier bezeichnet werden kann. Die Geschichte des Bierbauens in Budweis reicht „nur“ bis ins Jahr 1265. Das Bier, das in České Budějovice (Budweis) gebraut wurde, wurde wegen dem deutschen Namen der Stadt – Budweis als Budweiser Bier, also „Bier aus Budweis“, bezeichnet. Das Brauwesen gehörte zu den wichtigsten Industriezweigen in Budweis. Das Budweiser Bier galt schon immer als Synonym für hohe Qualität und machte die Stadt Budweis weltweit berühmt. Nach ihrer Gründung im Jahr 1895 knüpfte die Brauerei Budweiser Budvar an die Erfahrungen vieler Generationen der hiesigen Braumeister an, und diese lange Brautradition wird bis jetzt fortgesetzt.

Gründung der Böhmischen Aktienbrauerei – der direkten Vorgängerin der Brauerei Budweiser Budvar.
Ende des 19. Jahrhunderts war Budweis eine national gemischte Stadt – es lebten hier über 11 Tsd. Bewohner deutscher Nationalität und über 16 Tsd. Bewohner tschechischer Nationalität. Da die Wähler entsprechend der damaligen Wahlordnung nach ihrem Eigentum und der Höhe der abgeführten Steuern definiert wurden, hatte die hiesige tschechische Bevölkerung trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit keine Vertretung im Budweiser Rathaus und somit beinahe keine Entscheidungsrechte. Aus diesem Grund wurden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts viele neue „tschechische“ Unternehmen gegründet. Der erste Versuch, eine eigene Brauerei zu gründen, wurde bereits 1891 unternommen und wurde durch die Volkszählung in 1890 initiiert. Während der Volkszählung wurden tschechische Arbeitnehmer von den deutschen Arbeitgebern unter Druck gesetzt, denn sie sollten in den Zählungsbögen Deutsch als ihre Sprache angeben. Eine der damaligen deutschen Basteien der Stad war auch die Bürgerliche Brauerei. Viele tschechische Brauberechtigte sowie Arbeitnehmer stellten sich gegen solche Praktiken. Die Führung der Bürgerlichen Brauerei reagierte darauf auf ihre Art und betonte, dass die Tschechen eine eigene Brauerei gründen können, falls es ihnen in der Brauerei nicht gefällt. Die Gründung wurde daher vor allem von den tschechischen Brauberechtigten wie z.B. August Zátka, Karel Čertík und Antonín Effmert initiiert. Der erste Versuch, eine Brauerei zu gründen, scheiterte letztendlich aber.

Die nächsten Verhandlungen über die tschechische Brauerei wurden Ende 1893 wiederaufgenommen. Die erste Sitzung der Aktienzeichner fand am 21. Januar 1894 im Saal des Budweiser Vereinshauses statt. An der Sitzung nahmen 61 Aktenzeichner teil, und es wurde ein Gründungskomitee gewählt, mit dem Brauberechtigten und bedeutenden tschechischen Unternehmer Dr. August Zátka an der Spitze. Das Komitee eröffnete seine Arbeit am 22. Januar 1894. Die erste Frage, die das Komitee lösen musste, war die Wahl eines geeigneten Standortes für die künftige Brauerei. Ausgewählt wurden zwei Standorte, und zwar die Linzer Vorstadt und die Prager Vorstadt. Wegen der Nähe zur Prager Straße und der Bahnstrecke Budweis – Prag entschied man sich schließlich für die Prager Vorstadt. Für die Prager Vorstadt sprachen eindeutig auch die Grundwasseranalysen. Es wurden Grundstücke von 25 115 Quadratklaftern (90 342 m2) erworben. Die Arbeit am Fundament wurde erst im August 1894 begonnen. Bis Ende des Jahres waren das Sudhaus, der Keller, der Gärkeller, der Maschinenraum, die Binderei und ein Verwaltungsgebäude unterm Dach.

Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1895 mit einer dreiwöchigen Verspätung infolge eines harten Winters. Die Bauarbeiten gingen schnell voran, und so konnte die Verwaltung der Brauerei (die bis dahin im Gebäude der Budweiser Darlehenskasse saß) bereits am 1. Mai in das eingerichtete Verwaltungsgebäude umsiedeln. Die übrigen Gebäude samt Einrichtung wurden rechtzeitig fertiggestellt. Nur die Mälzerei war nicht fertig, und sie wurde erst am 27. September 1896 in Betrieb genommen.

Die Gründungsvollversammlung der Aktionäre der Böhmischen Aktienbrauerei wurde für den 15. April 1895 einberufen. Sie bestätigte die vorhergegangene Tätigkeit des Gründungskomitees und wählte den historisch ersten Vorstand: als Vorstandsvorsitzenden Dr. František Hromada, Handelskammersekretär, als stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr. František Dlouhý, Rechtsanwalt und als Geschäftsführer Josef Pillmann, Grundbesitzer. Zu den anderen ordentlich gewählten Mitgliedern gehörten: der ehemalige Braumeister Jan Břeský von Birkenfels, Bohdan Francko, Liegenschaftsbesitzer, Fabrikbesitzer Augustin Hromádka, Dr. Jan Jirka, Stabsarzt im Ruhestand, Gastwirt František Karhan und Kaplan Martin Šrámek.

Erster Braumeister der Aktienbrauerei war seit dem 1. April 1895 Herr Antonín Holeček. Nach einigen viel versprechenden Bierproben kam endlich der große Tag. Am 7. Oktober 1895 wurde der erste Sud gebraut. Auf diesen Moment warteten ungeduldig fast alle Tschechen in Budweis und dessen Umgebung. Der erste Braumeister schrieb in sein Notizbuch nur paar Worte ein: Gott mit uns, 1 x 7/10 95, 7/III 8 Uhr. 10° - 1 - 4 - /200 hl.“ Das Bier sollte im Handel bereits im Dezember vor Weihnachten erscheinen. Im Oktober und November setzte die Brauerei nicht mal einen Hektoliter ab, aber die Geschäftsabteilung der Brauerei war bereits mit Aufträgen und Bestellungen von den hiesigen Händlern und Gastwirten wortwörtlich überschüttet. Der Vollbetrieb war ab Anfang 1896 geplant.

Die Böhmische Aktienbrauerei fing an Bier von hoher Qualität zu brauen. Von den ersten Erfolgen waren selbst die Gründer der Brauerei überrascht. Bis Ende 1896 wurden insgesamt 51 100 Hektoliter ausgestoßen, und das Bier wurde ziemlich bald mit den ersten Auszeichnungen gekürt: 1896 eine Goldmedaille auf der Wirtschaftsausstellung und eine Silbermedaille auf der Apothekenausstellung in Prag und im Jahr 1897 eine Goldmedaille auf der Lebensmittelausstellung in Stuttgart. 1897 lieferte die Brauerei ihr Bier nach Prag, Wien und Triest. Vom Anfang an verwendete die Brauerei für ihr Bier verschiedene Formen der Bezeichnung „Budweiser“, die mit dem damaligen offiziellen (deutschen) Namen der Stadt České Budějovice – Budweis zusammenhing. Die Stadt ist bereits seit dem 13. Jahrhundert für die Herstellung guten Bieres berühmt und das Bier wird allgemein als Budweiser Bier (also Bier aus Budweis) bezeichnet. Im Laufe ihrer Geschäftstätigkeit ließ die Brauerei die Bezeichnungen mit dem „Budweiser“-Element als Schutzmarke registrieren.

Budweiser Budvar heute
Während ihres Bestehens stieß die Brauerei über 42 Mio. Hektoliter Bier (konkret 41 490 203 Hektoliter im Zeitraum 1895 – 2009) aus. Die Qualität des Bieres wurde während der 115jährigen Geschichte von insgesamt zehn Braumeistern überwacht. Das helle Budweiser Budvar Lager etablierte sich mit der Zeit zum Schlüsselprodukt sowie zum Flaggenschiff der Brauerei und ist derzeit eines der bekanntesten tschechischen Produkte weltweit. 2009 wurde das Budweiser Budvar Lager in 58 Länder ausgeführt und erzielte einen Anteil von 17% am gesamten tschechischen Bierexport. Bierkenner schätzen den einzigartigen mittelbitteren Geschmack des Budweiser Budvar Lagers, die hochwertigen Rohstoffe sowie das traditionelle Brauverfahren. Dank der beständigen hohen Qualität gewann Budweiser Budvar eine außerordentlich starke Position im Segment der importierten Premium Lager vor allem in Deutschland, Großbritannien, in der Slowakei und in Österreich.

Nachrichten entfernen

Ich möchte Pressemitteilungen per e-mail erhalten.

Informationenzum Datenschutz hier

Danke für dein Interesse. Wir haben Sie zur Abonnentenliste hinzugefügt.
Oops! Something went wrong while submitting the form.

News subscription

I want to receive press releases by email.

Information about personal data protection here

Thank you for your interest. We have added you to the list of subscribers.
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Odebírání zpráv

Chci dostávat tiskové zprávy emailem.

Informace o ochraně osobních údajů zde

Děkujeme za váš zájem. Zařadili jsme vás na seznam odběratelů.
Oops! Something went wrong while submitting the form.